Mittwoch, 6. Juli 2016

6. Juli 2016 | Wohin des Weges?

Könnte den Post tatsächlich traurigerweise so anfangen wie das letzte Mal. Ansonsten wurde ich eben noch knapp drei Stunden lang interviewt und war danach so müde, dass ich weitere drei Stunden geschlafen und rumgelegen habe. Dann gab's das große "Mittagessen durch den Kopf gehen lassen"-Event und nun sitze ich hier. Hiernach aber doch hoffentlich noch einen Film, sind auch viel zu viele angekommen in den letzten Tagen (elf an der Zahl und irgendwie habe ich auch Lust auf alle, nur nicht, wenn ich im Bett liege, traurigerweise).

Ich sollte meine Zeit alleine besser nutzen. Die wird irgendwie immer geringer und man muss sich auch mal um sich selbst kümmern (durch mehr als Rumliegen). Und sich mehr bewegen, der Brustbereich will sich gar nicht mehr beruhigen, Lutscher hin oder her (von den Beingelenken schweige ich). Und und und. Testament immer noch nicht im Ansatz fertig und am Ende ist es zu spät und ich mache mir ein Restleben lang Vorwürfe (was immerhin nicht lange sein wir, harhar).

Mir fällt heute nicht mehr viel ein, aber wie wär's denn mal wieder mit einer schönen, wenn auch sehr kurzen, Liste?

3 Werke über's Nicht-Weiter-Kommen


1. Synecdoche, New York von Charlie Kaufman

Philip Seymor Hoffman steckt als Theaterregisseur seit Jahren in seinem Leben und seinem Schaffen fest. Mit der Familie läuft's gar nicht mehr und das neue Theaterprojekt wird Tag und Tag riesiger und unübersichtiger, ein Stück in einem Stück in einem Stück in einem Stück und irgendwo ist ja auch noch das reale Leben, nicht? Mindfuck hoch zehn, wenn man's in diese Schublade drücken möchte, und ja, sollte man mindestens zweimal schauen. Aber Vorsicht: Deprimierender geht's kaum. Ehrlicher und brutaler kann ein Film kaum sein und ich freue mich, Freitag Anomalisa zu sehen.

2. Das Kalkwerk von Thomas Bernhard

Das literarische Ich hat die besten Ideen, aber wie soll es diese zu Papier bringen, wenn dauernd mal die kranke Ehefrau gepflegt werden muss, mal jemand dreisterweise an die Tür klingelt oder was auch immer, und man braucht ja Ruhe zum Schreiben und was man nicht alles schon gewesen wäre, wenn man nur die Ruhe und die Zeit gehabt hätte, all die genialen Ideen zu Papier zu bringen. Klingt anstrengend, ist es auch, aber ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich mich darin nicht etwas bis mittel wieder erkenne, schrecklicherweise. Habe hier noch einen Bernhard (Der Untergeher) liegen, aber ob ich meine Nerven das bewältigen lassen will...

3. Red Dead Redemption von Rockstar San Diego

Mit Gewalt lässt sich Gewalt weder gutmachen noch abschaffen. Das müssen sowohl Protagonist John Marston, der nur Sicherheit und Frieden für seine Familie will, und der Spieler, der vermutlich nur etwas Westernaction wollte, am eigenen Leib erfahren. Jede Nebenquest endet (Spoiler?) in Tod und Verderben, wenn sie nicht gerade bereits darin anfängt und das Ende stellt fest: Der Gewaltkreislauf ist ewig und durch Gewalt ganz sicher nicht zu durchdringen. Ganz große Spielkunst und das viel bessere GTA.

3 Kommentare:

  1. Hast du schon die Videoreihe zu Synecdoche New York von Your movie sucks gesehen? Sie heißt The Genius of Synecdoche, New York und ist echt fantastisch gemacht.

    Hier der erste Teil wenn du mal reinsehen möchtest: https://www.youtube.com/watch?v=rjqYpsuBrPU

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  2. Kenne ich tatsächlich, finde ich ganz großartig (generell großer Fan von Visuel Essays zu Filmen - und anderen Kunstformen, siehe v.a. everyframeapainting und nerdwriter1) und warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

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    1. Ich warte auch. Aber leider lässt sich der gute Herr immer recht viel Zeit. Immerhin liefert er dann meist auf hohem Niveau ab.

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