Sonntag, 7. August 2016

7. August 2016 | Falsche Uhrzeit, wie immer

Warum falsche Uhrzeit?
Kopft geht langsam in Schlafmodus über, die Äuglein wollen nicht sonderlich, Gedanken, die kriegt man zum angekurbelt, doch, aber wenn der Körper sich auch im Kleinen dagegenstellt...
Mit der Struktur klappt's natürlich weiterhin nicht sonderlich, liegt an der Müdigkeit.
Da will man nur ein paar Zeilen morgens lesen, aber es geht einfach nicht.
Zum Abend hin, fitter, wie gewohnt, aber auch da geben die Augen eher auf.
Jetzt aber nur hier das fertig, sich untenrum waschen (habe ich gestern schon ausgelassen und nie mehrmals hintereinander, das ist die Regeln - da hält er sich noch an seine Regeln, wa?) und vielleicht kann ich noch ein paar Seiten einer Zeitschrift lesen, wahrscheinlich einer der WASD-Ausgaben.
Gab ja vom Chefredaktuer die Gesamtkollektion zum damaligen Interview eine Sammlung, Bänder 1 bis 9, supergeil.
Und dazu, bevor ich's wieder vergessen, die Online-Fassung des Radiobeitrags, den der nette Mann über mich bereits gebastelt hat:

Klicke hier für Online-Fassung von tollem Radiobeitrag über Dimi!

Sogar mit (durchaus gelungenem) Foto.
Wer da kein feuchtes Höschen kriegt, trägt vermutlich einfach keins. (ajajaj)

Zum allgemeinen Status: Ich hatte nie eine derart ausgetrocknete Mundschleimhaut.
Wache nachts auf und kriege den Mund kaum auf ohne höllische Schmerzen.
Bewege die Zunge und bereue es sofort.
Trinke einen Schluck Wasser und bereue es fast.
Zweiter Schluck mit etwas Spülen geht besser.
Tagsüber sowieso, muss sich aber erstmal einrichten.
Danach funktioniert's an sich auch ohne Zusatzmittelchen.
Also doch nicht so schlimm?
Schlafen ist ja an sich eher entspannt.
Gutes Timing, freundliche Träume.
Fehlt nur öfter Motivation, aufzustehen, weil Liegen doch so gemütlich.
Und freiwillig ins Ungemütliche, das muss ich mir wieder beibringen.
Wohl nicht die besten Umstände, das wieder zu Lernen.
(Ausreden, Ausreden, nichts als Ausreden!
Schwing mal den Arsch hoch, anstatt an deinem Arsch-Nichthochschwingen rumzuanalysieren!
Gezeichnet: Die fast vergessene Stimme der Vernunft)

Lese den letzten Absatz des letzten Eintrags und schäme mich leicht.
Nicht einmal wirklich versucht habe ich's.
Blabla diesmal aber wirklich.
Auch das hatten wir schon zu Genüge.
Ich wiederhole mich und es ist mir selbst der größte Graus.

Es ist mir selbst der größte Graus,
Das ich, kurz vor dem wahren Aus,
So oft ohn' Grund im Bett versinke
Und geistig schon als Leiche stinke. 
In Faulheit stets die Zeit ertrinke. 
Aus diesem Zustand: Raus, raus, raus!

Schrei ich seit Tagen schon, seit Wochen,

Aus sich heraus, ununterbrochen. 
Und Folgen? Träume weiter, Welt,
Denn was die Kunst zusammenhält 
Ist Kampf geg'n sich, doch dazu fehlt
Mir Etwas noch unausgesprochen

Wohl gar, wie schlimm nur, ungedacht
Und so im Kerne umgebracht. 

Na immerhin.
So kann ich doch zufrieden ins Bett.
Düster, sicher, aber wenn der Reim und die Metrik es fordern.
Style over Substance gilt immer.
Und verdient habe ich das sowieso.
Ich fauler Sack.
(das mag er ja auch ganz besonders, Selbstkritik, macht ihn ja nur noch besser, stärker, klüger, schöner)

8 Kommentare:

  1. tolles interview. schön ein gesicht zu dir zu haben.

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  2. Hey Dimi, danke für dein Teilen und dein Sein. Damit berührst du mich, machst ein Licht an in mir.
    Ist hier ganz gut beschrieben:
    https://www.youtube.com/channel/UCDy52S52pakjSmQ3ZDxvZXQ
    Ich wünsch dir keine Angst und keine Schmerzen, liebe Menschen um dich und dass du dir das Müdesein erlauben kannst. <3 , Lara

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  3. Lieber Dimi,
    ich habe dir neulich schon einmal geschrieben, aber das ist irgendwie weg. Daher möchte ich dir jetzt noch einmal dafür danken, dass du so offen und ehrlich über deine Krankheit schreibst, gibst du uns doch dadurch eine ganz andere Sicht auf die Krankheit. Danke, dass du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt.
    Ich wünsche dir noch schöne Momente voll Freude und so wenig wie möglich an Schmerz und vielleicht gibt es bald wieder ein paar Tage mit weniger Müdigkeit.
    Liebe Grüße von der Küste, Anne

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  4. Bescheidenes Schicksal. Ich darf dir raten mit einem guten Freund zusammen Shrooms (Pilze wie Mexikaner) zu futtern.
    Vielleicht hilft es dir den Arsch wieder hochzukriegen...;) Mach dich doch mal im Internet schlau und probier es aus. Viel Spaß beim Trippen, ich denke das kann dir ganz viel geben. Gruß, Die Angehende Bestatterin.

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  5. Ich bin heute auf deinen Blog gestoßen und unendlich berührt - in jeder Hinsicht. Dein Umgang mit der Krankheit, dein unantastbarer (rabenschwarzen) Humor, die Zuversicht und dein starker Wille sind wirklich bewundernswert. Nicht zuletzt deine Sprachvirtuosität :) Vor dir kann man wirklich nur den Hut ziehen, du bist toll. Außerdem hilft dieser Blog glaub ich vielen anderen sehr dabei, die eigenen Probleme aus sicherem Abstand zu betrachten, für alltäglich Gehaltenes wieder schätzen zu lernen - von dir können sich viele Gesunde etwas abschauen. Ich bin unendlich zuversichtlich, dass du die verbleibende Zeit erfüllend verbringen kannst. Du hast eine solche Kraft, die strahlt auch über deinen Tod hinaus (sollt jetzt gar nicht so esoterisch klingen..) und in diesem Blog, in der Erinnerung und in unseren und zahlreichen anderen Herzen lebst du weiter. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft (aber die trägst du ohnehin schon in dir). Du verbringst sicher noch eine wertvolle Zeit hier, danach kannst du als Stern im Himmel weiterstrahlen und schmunzelnd zuschauen, wie deine Texte hier unten gelesen werden und wie todernst (hoppla..) hier unten Banalitäten und Nichtiges genommen werden. Fühl dich fest umarmt, du bist einfach wunderbar - und ich wohl etwas redundant..;)

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