Montag, 23. Mai 2016

23. Mai 2016 | Neue Besuche, alte Regeln

Kann wohl auch nicht jeder von sich behaupten, in seiner Reha einen Besuch von seinem Lieblingsmusiker bekommen zu haben. Gibt's da auch einen entsprechenden Club? Wenn ja, bin ich jetzt Mitglied drin.

Natürlich weiterhin Alexander Kaschte von (eher hinter) Samsas Traum und was tut es gut, über eine Generation hinweg sich über ein paar gemeinsame Lehrer auszutauschen. So ein gemütlicher Mensch und wie schade, dass ich nicht direkt einen Tarkowskij-und-Konsorten-Filmabend anhängen konnte. Sollte ich jemals noch für längere Zeit zuhause ankommt, kenne ich jemanden, der sich vor Filmeinladungen nicht mehr wird retten können (Sprüche wie "Ich mag meistens Filme, die alle anderen anstrengend finden." sind bei mir gefährlich, ich habe hier mehr als nur eine Auswahl solcher) - und das ist keine Drohung, es ist ein Versprechen. Ich weiß nicht, wie's ihm ging, ich bin glücklich und zufrieden und freue mich auf die Sichtung der "Live in Berlin"-DVD (gestern gab's erstmal Loriot - die Box muss doch endlich mal fertiggeschaut werden).

Jetzt in Ruhe sterben können? Ich weiß nicht, irgendwie so gar nicht. Nicht wenn man jemanden getroffen hat, der sich seit jeher mit dem beschäftigt hat, womit er sich beschäftigen wollten, mit allen Ambitionen, die gerade gingen, und sich nicht in ein gutbezahltes Studium flüchtete. Manchmal denke ich, die erste Tumore waren Zeichen, es sein zu lassen. Aber ich denke vieles, wenn der Tag lang ist.

Irgendwie kam ich gestern auf meine (selbstaufgestellten, langsam vergessenen) Lebensregeln, aber leider nicht komplett. Vielleicht kriege ich sie jetzt zusammen:

1. Nimm alles, was du haben kannst. Gib mehr, als du nimmst.
2. Überschätze nie deine Mitmenschen. Unterschätze sie ebensowenig.
3. Werde jeden Tag besser.
4. Sei ehrlich. Fordere Ehrlichkeit.
5. Vergib anderen. Vergib dir selbst.
6. Verlass dich nie auf andere. Sie kennen weder dich noch deinen Weg.
7. Respektiere das Netzwerk. Du bist und bleibst ein Teil von ihm.
8. Habe Geduld. Aber warte nicht zu lange. 

Ich glaube, das müssten alle gewesen sein. Ursprünglich waren es 10, aber ein paar wurden zusammengefasst und irgendetwas fiel weg. Hiermit bin ich doch recht zufrieden. Spiegelt mich bzw. mein Ideal-Ich gut wieder. Ja, Regel Nummer 6 mag brutal klingen. Aber was wisst ihr schon von mir und was weiß ich schon von euch?

So, nach diesen zwei Brocken kann es auch an's Ende gehen. Außerdem muss ich gleich wieder an mein Körbchen. Das flechtet sich schließlich nicht von selbst. Egal, wie viel Geduld ich zeigen werde.

7 Kommentare:

  1. Das sind gute Regeln.
    Körbe flechten ist auch gut.
    Willkommener Besuch natürlich sehr gut ;)

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  2. Deine Regeln gefallen mir. Vielleicht kannst du noch ergänzen um: 9. Vergiss niemals deinem Blogpost einen Titel zu geben ;)
    Ich hoff, du wirst noch viele Körbe flechten :)

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  3. Oh nein, ist mir gar nicht aufgefallen, dass der Titel wieder fehlt :/

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  4. Super Regeln! Werd ich mir merken <3

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  5. Wow, eigentlich wollte ich erst weiterlesen und dann wieder kommentieren, aber ich bin selbst so ein Samsas Traum (und auch Weena Morloch)-Fan, sodass ich das ich kurz kommentieren muss: "GEIL!"

    Regel Nummer 8 gefällt mir übrigens auch sehr gut.

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  6. Oh ja, Körbe flechten in der Reha. 1,5 Jahre gemacht, zusammen mit Speckstein und Wäscheklammern und Spiegeltherapie (schonmal ausprobiert? Bei Nerven-Stress/Versagen und Dauerschmerz/Phantomschmerz verblüffend gut). Und halt die schönen (Liqor-)Punktionen immer wieder. Und hey, vielleicht kommt man auf einige dieser Regeln halt auch nicht ohne auf der Schnauze zu liegen...ich jedenfalls nicht und meine sehen frappierend ähnlich aus. Stay strong

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  7. Deine Regeln gefallen mir sehr gut! Die hab ich mir gleich rauskopiert :) Die sollte ich mir öfter vor Augen führen ;)

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